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Sonntag, 6. Mai 2007

"Barcode 2.0"

Man braucht nicht viel zu suchen um die Zukunft des Barcodes zu finden. Schon jetzt ist die Präsenz der neuartigen Codes kaum noch zu übersehen. Fast jeder maschinell erstellte Brief, sei es von der Post oder von Versandhäusern, enthält eine Informationsquelle in Form von einem tag.
Ein tag ist ein kleiner schwarzer, meist quadratischer, Strichcode den man mit Hilfe von klassischen Barcodescannern auslesen kann.
Mitte der 70ziger begann die Popularität der Barcodes, eingesetzt in Supermärkten, fanden die druckbaren Daten schnell ihren Weg in die weite Welt. Meist genügt ein einfacher 1 Dimensionaler Barcode um relevante Daten, wie z.B. den Preis, zu speichern. Doch mit der Weiterentwicklung der klassischen 1-D Tags erschließen sich neue Anwendungsbereiche.
Jetzt in 2-Dimensonen eingeteilt, ist der „Barcode 2.0“ in der Lage eine hohe Datendichte auf kleinen Raum zu speichern. Die Industrie hatte schon Anfang der 90ziger die Vorteile der neuen tag´s erkannt und begann diese für ein internes Informationssystem zu nutzen.
Auf Briefe mit tag´s lassen sich wichtige Informationen, z.B. eine ID Nummer, effektiv speichern. Postpakete lassen sich durch tag´s einfacher nachverfolgen, selbst chirurgische Instrumente werden durch tag´s gekennzeichnet. Bisher waren tag´s allein großen Firmen vorbehalten, die über die entsprechende Technik verfügten diese zu erstellen und auszulesen.
In Japan jedoch hat sich vor ein paar Jahren ein neuer Trend entwickelt. 2-D Barcodes können nicht nur die Industrie erfolgreich nutzen, sondern auch jede Privatperson die ein Fotohandy besitzt.
Findige Köpfe haben ein Programm(Reader genannt) entwickelt, dass es möglich macht tag´s mit dem Handy auszulesen. Diese Reader sind für private Anwendung frei zugänglich und können für fast jedes Handy gedownloadet werden.
Und plötzlich erschließen sich unendliche Möglichkeiten der Anwendung von 2-D tag´s. Nicht mehr nur für die Distribution oder als Informationsspeicher von großen Unternehmen nutzbar, sondern nunmehr für fast jeden zugänglich, ist der Eroberungszug vom „Barcode 2.0“ nicht mehr aufzuhalten. Tag´s verbinden die reale mit der virtuellen Welt (physical world connection) und erschließen somit neue Möglichkeiten der Informationsübertragung.

Ein Tag mit tag´s könnte wie folgt aussehen:

Man liest die allmorgendliche Zeitung und stößt dabei auf eine Werbeanzeige von einem bekannten Musical. In der Anzeige ist ein tag enthalten, der auf eine URL verlinkt ist. Will man Karten bestellen so muss man nicht mehr lästige Reservierungen über das Telefon oder das Internet machen sondern es genügt schon ein kleiner Druck auf das Tastenfeld des Telefons.
Einfach den Reader starten und den tag fotografieren, schon befindet man sich direkt in einem Portal für die Reservierung von den Musicalkarten. Die Anzahl der gewünschten Karten bestellen und die Rechung wird ganz einfach über die Mobiltelefonrechung abgebucht.
Später an der Bushaltestelle ist man noch ein bisschen gezwungen zu warten und findet ein Werbeplakat von der neuen Rock Band aus England. Auch hier gibt es einen tag auf dem Plakat. Einfach taggen(fotografieren eines tag´s) und man erhält eine Hörprobe von dem neuen Album direkt aufs Handy mit nur einem Klick.

Im Meeting trifft man auf neue Kunden und tauscht natürlich seine Visitenkarten mit ihnen aus. Natürlich ist auch hier die Karte mit einem tag versehen, auf dem Barcode sind Daten erhalten die nicht mehr auf die Karte passen. Verlinkt auf eine URL kann ein Profil und der Werdegang direkt abgefragt werden. Auch ist es möglich, dass die Kontaktdaten direkt auf dem Handy im Telefonbuch eingetragen werden. Es ist wieder nur ein Klick von Nöten und man spart sich zeitaufwendiges, lästiges eintippen ins Mobiltelefon.

Die Einsatzmöglichkeiten von tag´s lassen sich in vielen Varianten erweitern und es ist nicht nur den Unternehmen vorbehalten tag´s zu erstellen, sondern der User selbst kann mit einem so genannten Generator tag´s erstellen. Der Informationsgehalt kann frei gestaltet werden, von einfachen lustigen Sprüchen über Profile oder YouTube links ist alles möglich.

Das mit-mach Web 2.0 wird nicht mehr nur am PC anzutreffen sein, sondern im Alltag werden tag´s die virtuelle Welt mit der realen vernetzen.

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