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Dienstag, 26. Februar 2008

Mobile-Tagging vs. Objekterkennung

Nach unserem beliebten Mobile-Tagging vs. Bluetooth folgt nun das zweite Duell. Ob sich Mobile-Tagging auch gegen Objekterkennung behaupten kann, soll hier geklärt werden.




In der linken Ecke der Herausforderer: Objekterkennung.


Objekterkennung, wie es in diesem Post behandelt wird, meint das Fotografieren eines Objektes oder Bildes mit einer Handykamera. In der Regel schickt man das Bild via MMS an eine Datenbank, wo es mit anderen Objekten abgeglichen wird. Bei gefundener Passung des Objekts ist die Antwort ein Weblink den man z.B. via SMS erhält1.

Und in der rechten Ecke der Titelverteidiger: Mobile-Tagging.

Auf in den Ring!

Runde 1: Initiative beim Kunden

Wie beim Mobile-Tagging liegt auch Objekterkennung stets in der Hand des Kunden. Er bestimmt, welche Inhalte er abrufen will.



Runde 2: Resonanz

Bisweilen ist Objekterkennung nicht so populär wie Mobile-Tagging. Projekte, wie z.B. die Welt Kompakt mit QR-Codes, haben bereits große Aufmerksamkeit erregt. Objekterkennung, wie es z.B. Kooaba betreibt, ist noch relativ unbekannt. Ein Fernsehinterview auf Konsumtv konnte jedoch , zumindest in der Schweiz, den Bekanntheitsgrad der Technologie erhöhen.



Runde 3: Kosten Unternehmen

Ein QR-Code ist schnell und kostengünstig erstellt. Auch für die private Nutzung gibt es Code -Generatoren und für Unternehmen ist die Erstellung ebenfalls nur ein minimaler Kostenfaktor. Objekterkennung arbeitet mit relativ aufwendigen Algorithmen, da das Objekt im Vorfeld erst "mathematisch beschrieben werden" muss, bevor man es in eine Datenbank implementiert. Ob eine Erstellung für den privaten Endkunden in Aussicht ist, wird sich noch zeigen.



Runde 4: Kosten Kunde

Da mobiles Internet für den Nutzer ohne Flatrate immer noch relativ teuer ist, entfallen für die Nutzung von Online-Diensten Kosten an. Bei Mobile-Tagging ist der Weblink der Schlüssel zum Internet; das alleinige Taggen der Codes ist kostenlos. Erst wenn eine Verbindung ins Internet besteht, sind Gebühren zu entrichten. Bei der Objekterkennung muss im Vorfeld erst das Bild via MMS (Durchschnittlich 0,39 € pro MMS) oder Wap Upload an einen Server geschickt werden. Nach erfolgreichem Abgleich erhält man einen Weblink zurück. Aufgrund der höheren Kosten für die MMS, liegt Mobile-Tagging ein Stück weiter vorne.



Runde 5: Design

Bei der Objekterkennung ist es möglich Bilder, wie z.B. Kinoplakate(wie oben gezeigt), als Weblink zu verwenden. Hier stellt sich dann nur die Frage, welche Bilder einen Weblink darstellen. Eine Kennzeichung würde hier Abhilfe schaffen. Auch ist es möglich nicht nur Bilder via Objekterkennung zu lesen, sondern z.B. auch 3D-Objekte oder Gesichter, wie es Mobile Visions anbietet. Bei Mobile-Tagging ist die Kennzeichung ersichtlicher. Ein QR-Code hat einen hohen Wiedererkennungswert. Und die Codes sind keineswegs unattraktiv- im Gegenteil! Der Chef-Redakteur von Welt-Kompakt bezeichnet sie sogar als "sexy". Darüber hinaus ist es möglich ein Logo in den QR-Code zu integrieren.



Runde 6: Dynamik

Sowohl Mobile-Tagging als auch Objekterkennung sind haptische Vorgänge. Die Rückmeldung erfolgt unmittelbar nach dem Scan. Bei der Objekterkennung ist allerdings erst ein Upload des Bildes nötig, um den Weblink zu erhalten. Bis man die Antwort erhält, dauert es allerdings ein wenig länger als mit 2D-Codes. Mit Mobile-Tagging sind die URLs in "Realtime" zur Verfügung.



Runde 7: Technische Voraussetzungen

Für Objekterkennung ist keine installierte Software auf dem Handy nötig. Es reicht eine Fotografie von dem gewünschten Bild und man erhält den Weblink auf das Handy. Hingegen muss für Mobile-Tagging ein Reader installiert sein, allerdings steht die nötige Software über den Handybrowser kostenlos zum Download bereit. In absehbarer Zeit ist es auch denkbar, dass, nach einer Standardisierung für den 2D-Code, die Readersoftware auf den Handys vorinstalliert sein wird.
Kooaba bietet für den einfacherern Zugang einen Client für Objekterkennung an, der allerdings auch erst auf dem Handy installiert werden muss.



Runde 8: Auslesbarkeit

Sowohl Mobile-Tagging als auch Objekterkennung weisen eine sehr gute Auslesbarkeit auf. Die Erkennungsrate liegt mit Objekterkennung bei über 95%. Bilder mit Objekterkennung sind auch dann noch zu scannen, wenn Teile des Bildes verdeckt sind. Beide Technologien sind auch noch lesbar, wenn z.B. aus dem Winkel fotografiert wird. QR-Codes können in der Mitte bis zu einem Winkel von 30 Grad geknickt sein; eine schlechtere Auslesbarkeit ergibt sich dadurch nicht.



Runde 9: Formate

2-D Codes stellen nicht nur Hyperlinks in der realen Welt dar, sondern unterstützen auch andere Formate. So können Inhalte wie SMS, Anruf, Text oder eine V-Card in einem Code verschlüsselt werden. Eine Internetverbindung ist zum Abrufen nicht nötig. Objekterkennung erfordert immer eine Anfrage und Abgleich an eine Datenbank, was wiederum eine MMS oder ein Upload voraussetzt.


Ergebnis:













Zwar konnte Mobile-Tagging kein K.O. gegen Objekterkennung erzielen, aber für einen Sieg nach Punkten hat es gereicht.


1Hier noch ein paar technische Details über Objekterkennung:
Es gibt etliche Methoden Objekte optisch zu erkennen. Der Aufbau von Objekterkennungssystemen erfolgt meist über den Aufbau von Informationsebenen. Hier wird das Bild in verschiedene Komplexitätsebenen unterteilt, wobei z.B. die erste Ebene Kanten und die zweite Ellipsen darstellt:


Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Objekterkennung

Aus allen Ebenen können dann genügend Informationen gefiltert werden, um das entsprechende Objekt zu erkennen. Um eine potente Objekterkennung zu konstruieren sind unterschiedliche Methoden von Vorteil. Denn z.B. eine Kantendedektion(wie oben rechts im Bild) ist für manche Objekte nicht ausreichend. Hier gibt es noch andere Wege zur Objektidentifizierung. Auch können Objekte anhand von Pixeln und Farbe erkannt werden.
Als Basis von Objekterkennungsystemen dient immer eine Datenbank zum Abgleich der Informationen.
Die bekanntesten Anbieter für Objekterkennung sind: Kooaba, Nokia Point&Find und Mobile Vision Technologies.


8 Kommentare:

Heike Scholz hat gesagt…

Eine sehr interessante Gegenüberstellung, doch habe ich da noch die eine oder andere Anmerkung.

Punkt 3: Kosten für Unternehmen
Dem Unternehmen entstehen bei der Objekterkennung keine Kosten, ganz im Gegenteil, die Unternehmen können sogar noch über Revenue-Sharing-Modelle an den Umsätzen beteiligt werden. Weiterhin können zum Beispiel Zeitungen im Vergleich zum Mobile Tagging noch Geld sparen, da kein Code gedruckt werden muss, der Platz wegnimmt. In der Regel ist Platz in Zeitungen teuer. Die Objekterkennung benötigt keinen zusätzlichen Platz wie das Mobile Tagging. Ich würde hier die Punkte für die Objekterkennung von 1 auf 3 erhöhen.

Punkt 4: Kosten für Kunden
Ja, leider ist es hier in Deutschland (im Gegensatz z.B. zur Schweiz) heute noch nicht möglich, dass das Unternehmen die MMS-Kosten übernimmt (Reverse Charging). Hier sperren sich bisher die Telkos. Aber die Objekterkennung kann auch Email oder einen Client auf dem Handy nutzen und so den Upload des Bildes kostenfrei realisieren. Daher statt einem doch eher zwei Punkte für die Objekterkennung.

Punkt 10: Tag
Der große Vorteil der Objekterkennung ist ja, dass sie keinen Tag benötigt. Das reduziert Kosten (siehe oben), Administration und Handling. Also drei Punkte für die Objekterkennung, einen für das Mobile Tagging.

Punkt 11: Handynummer
Beim Mobile Tagging erhält das Unternehmen nicht unbedingt die Handynummer des Kunden. Bei der Objekterkennung mit MMS allerdings schon. Unternehmen können so, natürlich rein permission based, ihre Kunden wiederholt ansprechen. Hier also zwei Punkte für die Objekterkennung und einen für das Mobile Tagging.

Rechne ich das zusammen, dann kommt das Mobile Tagging auf 24 Punkte, die Objekterkennung auf 26. Der Punktsieg geht also doch an die Objekterkennung. ;)

Andy hat gesagt…

Hallo Heike, danke für deinen konstruktiven Beitrag.

Also der Punkt 3 beachtet auch die Aufwendungen für das Unternehmen eine Objekterkennungssystem zu erstellen - was mit hohem Kostenaufwand verbunden ist. Vor allem im Gegensatz zu den Tag-Generatoren. Die Readersoftware steht zudem von vielen Anbietern kostenlos zur Verfügung.

Zeitungsplatz ist enorm teuer, allerdings wenn man mal von Mobile Marketing absieht und Artikel verlinkt - z.B. Fußballergebniss, die in der Regel ohne Bilder auskommen - muss so oder so Platz geschaffen werden. Entweder für ein Code oder für ein Bild.

Die Kostensehnkung für den Kunden (Punkt 4) via Client oder Email geht wiederum zu lasten der "technischen Voraussetzungen". Sprich: wenn ich eine Software installiere, um keine MMS verschicken zu müssen, verliere ich wiederum Punkte bei "technische Vorraussatzungen. Der große Pluspunkt von Objekterkennung ist bei uns, dass keine Software nötig ist.

Die Größe des Tag´s(Punkt 10) bzw. des Objekts wurde hier bewußt weggelassen. Denn ein Kennzeichnung des Objektbereiches wäre nötig, um zu wissen, was nun einen Link darstellt. Sonst macht sich großer Frust beim Benutzer breit.Bei Codes ist es immer ersichtlich. Um einen Größenvergleich zu machen hatten wir allerdings keine Informationen gefunden. Die Mindestgröße für einen QR-Code ist 2,5 x 2,5 cm, bei Objekterkennung wäre eine Größenangabe gut zu wissen. Vielleicht kann uns da jemand weiterhelfen:-)?

Die Übertragung der Handynummer kann man aus zweierlei Perspektiven sehen. Zu einem ist es für einen Werbetreibenden perfekt die Handynummer des Kunden zu erlangen. Z.B um in Nachhinein eine SMS Push Kampagne zu schalten. Allerdings liegt hier auch der Schwachpunkt. Benutzer die mit Objekterkennung hantieren und mehr als ein Link zurückbekommen schrecken dann vielleicht vor Weiterer Nutzung wegen Spam zurück - Ähnlich wie bei Bluetooth liegt hier die Initative nicht mehr in der Hand des Kunden.

Unknown hat gesagt…

Hallo Marvin, liebe Heike,

in der Tat ein interessanter Vergleich, tolle Arbeit! Sehr gerne möchte ich meinen Senf dazugeben. Natürlicherweise persönlich gefärbt, weil es hier irgendwie um die Gegenüberstellung von Äpfeln mit Möhren geht. Und jeder wertet die Argumente unterschiedlich:

Runde 1 (Initiative), Punkt 5 (Design), Punkt 10 (Tag):
Der 2D-Barcode ist ein optischer Anreiz, er fällt auf. So wie eine SMS piept, das Telefon klingelt oder im Web ein Fenster aufpopt, so sagt das Symbol klar und verbindlich: "Hier sind mobile Informationen verfügbar, die jemand bewusst platziert hat". Kann die Objekterkennung den Zeitungsartikel links unten auf Seite 3 erkennen? Muss ich im Zoo den Elefanten knipsen, oder das Elefantenhaus, oder was, um etwas über genau dieses Tier zu erfahren? Eine Tafel mit den Bildern/Namen und Tag daneben ist wirklich eindeutig.

Runde 3 (Kosten Unternehmen):
Ich frage mich was passiert, wenn ich z.B. das Brandenburger Tor knipse, die Allianz-Arena oder eine Bierflasche. Muss man nicht den Kosten für das Unternehmen (das per Tagging/Objekterkennung auf sich aufmerksam machen will) die Ersteigerung von guten Plätzen in den Lösungen zur Objekterkennung hinzurechnen? Ein Tag zeigt auf die Information die der Publisher hinterlegt. Bei Objekterkennung ist der Kontext deutlich unklarer, und führt nicht unbedingt zur Befriedigung des Kundenwunschs. Will ich bei der Bierflasche wissen was drin ist, wo ich eine herbekomme, wie alt die Brauerei ist oder den neusten TV-Trailer sehen?

Runde 4 (Kosten Kunde):
MMS ist ein schwieriges Thema. Es ist ausserhalb DACH stark schwächer werdend vertreten. Fast alle Provider sehen MMS auf einem absteigenden Ast. MMS kosten teilweise deutlich mehr wenn wir DACH verlassen. Hier MUSS praktisch eine andere Lösung her (Client, E-Mail).

Runde 7 (Technik):
Habe gerade versucht Gateways zu finden, die MMS in Irland, Belgien und Polen zuzustellen: Keine Chance. Der Rollout von Lösungen ist also ausserhalb von DACH herausfordernd bis unmöglich. Viele Handy-Besitzer haben zudem noch immer keine korrekte MMS-Konfiguration im Handy.

Runde 10 (Tag / Verbindlichkeit):
Im Gegensatz ist (s. oben) ein Tag verbindlich und stellt eine eindeutige Zuordnung dar, die wahrscheinlich besser / eine Auswahl schneller auf den Kundenwunsch passt als bei der Objekterkennung. Ich weiss, dass wenn ich ein Tag sehe, dieses Informationen liefern wird. Des weiteren ist der Inhalt des Tags bedingt kontrollierbar, bevor Kosten (MMS, Online-Verbindung) entstehen. Kann die Objekterkennung alles erkennen, was fotografiert wird?

Runde 11 (Handynummer):
Schwieriges Thema. Kunden schätzen heute immer mehr auch ihre Privatsphäre und Selbstbestimmung, ohne persönliche Daten zu offenbaren...

Runde 12 (Auswertbarkeit):
Tags kann ich je nach Medium mit einer unterschiedlichen Kennung versehen. So ist die Response auf AXE Werbung auf Plakaten, in Zeitschriften oder je nach Ort/Bundesland statistisch unterscheidbar.

Runde 13 (Viraler Effekt):
Tags kann jeder produzieren, sich aufs T-Shirt drucken oder sonstwie publizieren. Das fällt auf, Mund-zu-Mund-Propaganda klärt auf. So kommt es deutlich schneller zur benötigten kritischen Masse. Wie kann ich (für den positiven Umgang mit dem Medium) sicherstellen, dass ein Foto von meinem Gesicht zu den von mir gewünschten Informationen führen; "mein Tag" kann das.

Zusammengefasst sehe ich durch den besseren optischen Anreiz, die MMS-Problematik und die geringere Verbindlichkeit von "irgendwelchen Objekten" die Tags zumindest in den kommenden Jahren in der Führung. Eine Punktewertung ist wirklich schwierig... :)

Heike Scholz hat gesagt…

Ui, jetzt werden Beiträge aber länger und länger. Aber ein sehr interessanter Austausch. :-)

@ajung
Aufwendungen bei der Objekterkennung liegen nicht bei den werbungtreibenden Unternehmen sondern bei den Anbietern von Objekterkennung. Wie diese wiederum ihre Business Modelle gestalten, ist unterschiedlich. Aber noch einmal sehr deutlich: Ein werbungtreibendes Unternehmen braucht keine Investitionen in die Entwicklung eines Systems vorzunehmen.

Zum Zeitungsplatz: Für einen Code muss nun einmal Platz geschaffen werden. Die Objekterkennung greift in der Regel auf ohnehin vorhandene Bilder zu. Seltener werden zusätzliche Bilder extra für die Objekterkennung eingebracht.

Mein Augenmerk bei Punkt 10 galt nicht der Größe des Tags, sondern der Tatsache, dass die Objekterkennung überhaupt keinen Tag benötigt. Abgesehen davon, dass der Nutzer natürlich wissen muss, welches Objekt eine Information bereit hält. Und das bringt mich zu den Elefanten von Markus.

Wie macht es denn das Mobile Tagging im Zoo? Den Tag auf den Elefanten oder doch auf das Elefantenhaus? Ach doch auf die Tafel..soso...na dann kann auch die Tafel das Objekt für die Objekterkennung sein und man braucht wieder keinen Tag anzubringen. ;-) Aber Scherz beiseite. Der direkte Vergleich von Objekterkennung und Mobile Tagging hinkt sicherlich, da gebe ich Dir Recht, Markus. Es wird immer Szenarien geben, in denen ist die Nutzung eines Tags sinnvoller, in anderen wiederum ist es die Objekterkennung und es wird Fälle geben, in denen ist es Bluetooth.

Allerdings verstehe ich bei Deiner Runde 3 das Beispiel mit der Bierflasche nicht. Worin liegt Deine Kritik in Bezug auf die Objekterkennung? Wenn ich einen Code auf eine Bierflasche packe, weiß im Zweifel der Nutzer auch nicht, was er bekommt. Vielleicht kannst Du mir hier helfen, Dich zu verstehen.

Die Probleme, auf die wir im Zusammenhang mit MMS treffen, sehe ich fast genau so. Allerdings ist die Nutzung von MMS mittlerweile ein gelerntes Verhalten, welches von über 75% aller Handynutzer beherrscht wird. Hast Du Zahlen zu Deiner Aussage, dass viele Handy-Besitzer noch keine funktionierende MMS-Konfiguration auf ihren Geräten haben? Wenn ja, wäre ich sehr dankbar, wenn Du mir diese zur Verfügung stellen könntest.

Auf Deine (Apfel)Frage, ob die Objekterkennung alles erkennen könne, was fotografiert wird, stelle ich Dir die (Möhren)Gegenfrage, welcher Code Reader denn alle Codes lesen kann. ;-) Und ja, irgendwann wird die Objekterkennung das können. Das dauert aber noch etwas.

Runde 12: Das kann die Objekterkennung ebenfalls. Denn das eine Objekt ist das Plakat und es erhält seine statistische Auswertung. Das andere Objekt ist die Anzeige in der Zeitschrift und erhält seine eigene Auswertung. Weitere Kennzeichnungen innerhalb der Objekte sind ohne weiteres möglich, um feiner auszuwerten.

Virale Effekte sind bei der Nutzung von Fotos (Objekten) durchaus nutzbar und reproduzierbar sind diese auch. Ich gebe Dir recht, dass man für die Objekterkennung immer jemanden braucht, der die Verknüpfung zwischen Objekt und digitalem Inhalt herstellt. Diesen Mittler brauche ich beim Mobile Tagging nicht wirklich, denn im Grunde kann jeder sich sein eigenes Mobile Tagging System mit den sogenannten Standard Codes bauen. Die Unternehmen, die damit heute noch hoffen, Geld zu verdienen, müssen sich schon einige Value Added Services einfallen lassen. Denn die Reader gibt es bereits kostenfrei und die Code Generatoren stehen auch jedem zur Verfügung. Hiermit sind keine Lizenzeinnahmen mehr zu generieren.

Ich glaube, dass das Mobile Tagging und die Objekterkennung eine Koexistenz eingehen werden. Denn beide Verfahren haben jeweils ihre Vor- und Nachteile. Ich sehe die Vorteile bei der Objekterkennung überwiegen, aber wer kann schon die Zukunft vorhersagen. Eine spannende Zeit liegt vor uns.

Salvador hat gesagt…

Guten Tag und danke für die Mühe und diesen übersichtlichen Vergleich, der hoffentlich dem einen oder anderen Leser das Thema leichter verständlich macht. Allerdings kann ich Heikes Meinung ausnahmsweise mal nicht teilen und sehe einen eindeutigen Punktsieg für den QR Code. Warum? Nun..

Im Grunde könnte ich ja eigentlich auch den Link zu meinen Inhalten direkt aufdrucken. Die Erfahrung zeigt aber, das User nicht bereit sind, URLs in Ihren Handybrowser einzugeben (schon gar keine "/content/mobile/klingelton1/noangels/")

Somit sind also Tagging wie Objekterkennung (wie auch SMS Inbound) zur Zeit vornehmlich ein Mittler, um dem User den Weg zu meinem Content zu vereinfachen. Die Objekterkennung hat vielleicht dabei den spielerisch höchsten Reiz, eignet sich aber meiner Meinung nach nur in den seltensten Fällen und muß aufgrund der zusätzlichen MMS Kosten wirklich sehr exklusiven Content anbieten und verlangt insbesondere im Fall einer Mehrwertsituation ordentlich Kleingedrucktes (DESIGN) :-)

By the way: Es wäre wirklich sehr spannend, einmal einen reinen MMS Empfang ("sende eine MMS mit einem Foto von Dir") gegen das System Objekterkennung zu stellen. MMS Inbound Kampagnen haben leider bisher nur selten wirklich Erfolg erzielt. Vielleicht liegt die psychische Barriere auch in den Zeiten des User generierten Contens noch zu hoch für eigene Kreativität und die Ergebnisse sind bei der Objekterkennung wirklich besser?

In jedem Fall ist die MMS eine teure und unbeliebte Hürde. Zwar sind die mobilen Scanner noch nicht so weit verbreitet, aber die Zahl der Nutzer steigt immens und wird in meinen Augen die der regelmäßigen MMS User bald übertreffen.

Im Übrigen kann man auch beim Mobile Tagging die Handynummer beim Content-Abruf auslesen. Einen Opt-in für weitere Infos sollte man in beiden Fällen einholen :-)

Die KOSTEN für das Unternehmen sind auf jeden Fall bei der Objekterkennung größer. Soweit mir bekannt ist, ist es erheblich aufweniger, die Bilddateien mit dem notwenigen Kennwort auf der Kurzwahl und der Zuordnung zu einem Content zu versehen..

Die Obejekterkunnung als Technologie wird jedenfalls von weitaus weniger Firmen angeboten und schon dadurch werden diese den Preis nicht gerade im unteren Segment platzieren :-)

Und zur Werbeerfolgskontrolle ist der QR Code einfach supergeil.

Also: Sieg für Tagging auf der ganzen Linie :-))

Heike Scholz hat gesagt…

Da kann ich einfach nicht anders und muss doch noch einmal antworten.

Ich gebe Dir Recht, die Kosten für die MMS sind zur Zeit für alle im Mobile Marketing, nicht nur bei der Objekterkennung, ein Ärgerniss. Sollte hier jemand von den Telkos mitlesen, dann möge er mich dringend ansprechen, denn sehr sehr viele Unternehmen warten auf das Reverse Charging. Dank der Telkos heute immer noch nicht möglich in Deutschland. Dies ist aber auch das einzige Argument, das derzeit im Vergleich für das Mobile Tagging herhalten könnte. Ob dies nun schwerer wiegt oder die Tatsache, dass der Nutzer beim Mobile Tagging erst eine Applikation herunterladen und installieren muss, bleibt abzuwarten.

"Es wäre wirklich sehr spannend, einmal einen reinen MMS Empfang ("sende eine MMS mit einem Foto von Dir") gegen das System Objekterkennung zu stellen."
Verstehe ich nicht. Man kann auch mit User Generated Content Datenbanken aufbauen, auf die man wiederum mit Objekterkennung zugreifen kann. Mit dem Ablichten von Personen wäre ich vorsichtig. So wird jeder schnell zum Papparazzi und das können eigentlich seriöse Anbieter solcher Technologien nicht wollen. Und wir als Gesellschaft schon mal gar nicht. ;)

"Zwar sind die mobilen Scanner noch nicht so weit verbreitet, aber die Zahl der Nutzer steigt immens und wird in meinen Augen die der regelmäßigen MMS User bald übertreffen."
Hast Du hier eine Quelle, die das belegt? Würde mich sehr interessieren.

"Die KOSTEN für das Unternehmen sind auf jeden Fall bei der Objekterkennung größer. Soweit mir bekannt ist, ist es erheblich aufweniger, die Bilddateien mit dem notwenigen Kennwort auf der Kurzwahl und der Zuordnung zu einem Content zu versehen.."
Nein, nein und nochmals nein. Ich hatte es weiter oben schon einmal gesagt. Die Kosten sind eben nicht höher. Wer hat dieses Gerücht nur in die Welt gesetzt?

"Die Obejekterkunnung als Technologie wird jedenfalls von weitaus weniger Firmen angeboten und schon dadurch werden diese den Preis nicht gerade im unteren Segment platzieren :-)"
Und das ist mal eine sehr weit her geholte Unterstellung. Wenn Du hier konkrete Zahlen hast, freue ich mich sehr darüber. :-)

"Und zur Werbeerfolgskontrolle ist der QR Code einfach supergeil."
Ja, richtig. Nur, dass die Objekterkennung genau die gleichen Kontrollen ermöglicht und anbietet. Hier liegt also kein Vorteil für das Tagging - beide Technologien sind hier gleichauf.

Tja nun, das mit dem Sieg für das Tagging sehe ich immer noch anders. Aus meiner Sicht bleibt die Objekterkennung vorn. :-)

Philipp Schaffner hat gesagt…

MobilePublisher hat eine Meldung mit dem Titel "Branche > Expertenbefragung Mobile Tagging" veröffentlicht.

Philipp Schaffner hat gesagt…

[...] MobilePublisher hat eine Meldung mit dem Titel "Branche > Mobile-Tagging vs. Objekterkennung" veröffentlicht. [...]